Obatzda, auch als bayerischer Käseaufstrich bekannt, ist ein fester Bestandteil der traditionellen Brotzeitkultur in Bayern. Mit seiner cremigen Konsistenz, der würzigen Note und dem unverkennbaren Aroma ist er nicht nur auf dem Oktoberfest ein Hit, sondern begeistert Käseliebhaber in ganz Deutschland – und mittlerweile auch darüber hinaus. Ob zum Frühstück, als herzhafter Snack zwischendurch oder als Beilage zum Bier im Biergarten: Obatzda gehört einfach dazu. Das Besondere an diesem Aufstrich ist seine Vielseitigkeit und die einfache Zubereitung mit wenigen Zutaten. Dabei ist der Name „Obatzda“ übrigens vom bayerischen Wort „obazda“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie „verrührt“ oder „vermengt“. Genau das beschreibt auch die Herstellung: Alles wird zu einer würzigen Masse zerdrückt und vermengt. Die Ursprünge des Obatzda reichen bis in die 1920er Jahre zurück und werden oft mit dem Bräustüberl Weihenstephan in Freising in Verbindung gebracht. Dort soll eine Wirtin angefangen haben, reifen Camembert mit Butter und Gewürzen zu vermischen, um ihn haltbarer und schmackhafter zu machen. Daraus entstand eine echte bayerische Spezialität, die heute in keinem Biergarten fehlen darf.
Zutaten für klassischen Obatzda:
- 200 g Camembert-Käse (gut gereift für intensiveren Geschmack)
- 100 g Frischkäse (nach Wahl, z. B. Doppelrahmstufe)
- 50 g Butter (weich, Zimmertemperatur)
- 1 kleine Zwiebel (fein gehackt)
- 1 TL Paprikapulver (edelsüß oder geräuchert)
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 2–3 Stängel Schnittlauch (zum Garnieren)
Zubereitung Schritt für Schritt:
1. Camembert vorbereiten:
Den Camembert in kleine Stücke schneiden. Je reifer der Käse ist, desto aromatischer wird der Aufstrich.
2. Butter und Frischkäse hinzufügen:
Zusammen mit der weichen Butter und dem Frischkäse in eine große Schüssel geben.
3. Zwiebel unterrühren:
Die fein gehackte Zwiebel hinzufügen. Für eine mildere Variante kann die Zwiebel vorher kurz in heißem Wasser blanchiert werden.
4. Würzen:
Paprikapulver, Salz und Pfeffer in die Mischung geben. Hier kann je nach Geschmack auch Kreuzkümmel, Kümmel oder ein Schuss Bier für eine besondere Note verwendet werden.
5. Alles vermengen:
Mit einer Gabel oder einem Handmixer alles gründlich vermengen, bis eine cremige, leicht stückige Masse entsteht.
6. Abschmecken:
Noch einmal abschmecken und bei Bedarf nachwürzen. Wer es pikanter mag, kann zusätzlich etwas Chili oder scharfen Senf unterrühren.
7. Anrichten:
Den Obatzda in eine kleine Schüssel füllen oder auf einem rustikalen Holzbrett anrichten. Mit einem Löffel rustikal formen.
8. Garnieren:
Den fein geschnittenen Schnittlauch darüberstreuen – das gibt nicht nur einen frischen Geschmack, sondern auch eine schöne Farbe.
9. Servieren:
Obatzda schmeckt am besten zu frischen Brezn, Bauernbrot, Radieschen oder auch Rettich. Ein kühles Weißbier oder Helles rundet die Brotzeit perfekt ab.
Tipps und Varianten:
- Geräuchertes Paprikapulver verleiht dem Obatzda eine besonders aromatische Tiefe.
- Statt Camembert können auch Brie oder Romadur verwendet werden – je nachdem, wie kräftig der Geschmack sein soll.
- Für eine vegane Variante kann man pflanzlichen Käse, Margarine und veganen Frischkäse verwenden.
- Der Aufstrich lässt sich wunderbar am Vortag vorbereiten – gut durchgezogen schmeckt er am nächsten Tag sogar noch besser.
- Im Kühlschrank luftdicht verpackt hält sich Obatzda bis zu 3 Tage.
Fazit
Obatzda ist nicht nur ein traditioneller Bestandteil der bayerischen Esskultur, sondern auch ein echtes Geschmackserlebnis für jeden Käseliebhaber. Mit einfachen Zutaten und wenig Aufwand entsteht ein rustikaler Aufstrich, der sowohl zu gemütlichen Abenden zu Hause als auch auf jeder Feier glänzt.
Egal ob auf dem Oktoberfest oder beim Picknick im Grünen – mit Obatzda holst du dir ein Stück Bayern auf den Teller. Hast du ihn schon mal selbst gemacht?
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